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Brac-à-briques
– eine Erinnerung zwischen zwei Kanälen

2017, Papier, Blei- und Buntstift, Vorhänge, 2-Kanal-Ton
und Zeichnungen aus Make-update, 2013

20min / 2h06min
Die Augen folgen der Spur des Buntstifts. Ich lasse ihn in einer Umgebung bemerkenswerter Geräusche über das Papier laufen. Irgendetwas hier erinnert mich an etwas. Manchmal erscheint das, woran ich mich erinnere, offensichtlich, manchmal bleibt es mir verborgen. Es kann eine allgemeine oder persönliche Angelegenheit sein, etwas erlebtes, eine gehörte oder fiktive Geschichte. Wo stecken diese Erinnerungen? In meinem Kopf, meinem Körper, in den Händen oder Gesten? Oder umgeben sie mich, wie die gesammelten Dinge auf meinem Schreibtisch, wie die Bilder in Fotoalben oder die Postkarten von Saint-Omer, die am Kühlschrank hängen? Es gibt Situationen, in denen ein Gegenstand ganz unerwartete Erinnerungen auslöst. Interessant ist, dass das Wort „Souvenir“ für beides steht, sowohl das Objekt als Erinnerungsstück, als auch die aufgenommenen Eindrücke. Selbst wenn ein Gegenstand eigentlich gar nichts mit der Erinnerung zu tun hat, kann er sie hervorrufen. Die Verbindungen zwischen Objekt und Erinnertem stellen sich einzigartig und persönlich her, und oft sind die Wege indirekt, unlogisch und zufällig. Haben sie sich jedoch einmal etabliert, halten sie sich hartnäckig wie gebrannte Ziegel.
Beim Zeichnen wandern die Erinnerungen über das Papier. In Brac-à-briques führt sie die Tonspur mal hierhin, mal dorthin. Unter leichtem Druck erscheinen neue Bilder.
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